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Genf: Proteste vor dem und gegen das UNHCR

12. December 2022
News

Um den Kampf von „Refugees in Libya“ weiterzuführen, fanden dieses Wochenende in Genf zwei Protesttage statt. Direkt vor dem Hauptquartier des UNHCR, dem Flüchtlingshilfswerk der UNO, ergriffen Menschen das Wort, die zwischenzeitlich der “Hölle in Libyen” entfliehen konnten und nun in Europa leben. Am Freitag sprachen sie an einer beeindruckenden Medienkonferenz und trafen eine Delegation des UNHCR. Am Samstag demonstrierten sie zusammen mit rund 300 Personen, die aus verschiedenen Ländern angereist waren, vor dem UN-Hauptsitz und in der Genfer Innenstadt.

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Bild: „U – N – Agencies – Stopp – Ghosting – Refugees!“

Vor einem Jahr protestierten in Libyen tausende Geflüchtete vor dem Hauptgebäude des UNHCR in Tripolis. Die 100 Protestage von damals waren ein historischer Akt der Selbstorganisation unter härtesten Bedingungen. Doch statt zuzuhören und sich zu verbessern, kritisierte das UNHCR den Protest und schwieg, als es zu einer brutalen Räumung und anschliessender Inhaftierung derjenigen kam, die ihre Grundrechte einforderten.

Diese Tage boten Gelegenheit, sich zu vernetzen und zu stärken. Nun geht der Kampf dezentral weiter. Die Forderung an das UNHCR und die europäischen Staaten bleiben bestehen: Geflüchtete in Libyen brauchen Sicherheit und müssen deshalb dringend evakuiert werden. Es braucht humanitäre Korridore – auf See und in der Luft.

Informationen, um auf die Probleme und Forderungen hinzuweisen, finden sich auf der Website unfairagency.org. Was es braucht, ist mehr Druck und mehr Proteste. UNHCR-Vertretungen gibt es in jedem Land. In der Schweiz befindet sich das Büro übrigens in Bern.

https://unfairagency.org/
https://twitter.com/UNFAIR_agency