Die Stadt Lausanne gehört der Allianz «Städte und Gemeinden für die Aufnahme von Flüchtlingen» an. Dieser Zusammenschluss von 16 Schweizer Städten und Gemeinden hat sich im Frühsommer 2020 gebildet. Die beteiligten Gemeinden wollen, dass die Schweiz mehr geflüchtete Menschen aufnimmt und sind bereit, diese zusätzlichen Menschen bei sich zu beherbergen.
Inhalt:
Erklärung: Schweizer Städte wollen mehr afghanische Geflüchtete aufnehmen
Petition: «Aufruf an die Gemeinde Lausanne: Geflüchtete von den griechischen Inseln aufnehmen»
European Coalition of Cities against Racism
Observatoire international des Maires sur le Vivre Ensemble
Die Stadt Lausanne äussert sich wiederholt und klar, geflüchtete Menschen willkommen zu heissen. Sie ist bereit, mehr Menschen aufzunehmen, als ihr durch Kontingente zugewiesen werden. Darüber hinaus ermutigt die Stadt Lausanne andere Gemeinden im Kanton dazu ihre Aufnahmekapazitäten vollumfänglich zu nutzen.
Erklärung: Schweizer Städte wollen mehr afghanische Geflüchtete aufnehmen
Nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan im August 2021 sind tausende Menschen im Land bedroht und auf der Flucht. 230 Personen will der Bund aufnehmen. Es sind jene Personen aus Afghanistan, die mit dem DEZA in Verbindung stehen. Die Zahl erfolgt im Rahmen des bereits bestehenden Kontingents. Einmal mehr sind zahlreiche Städte, darunter Lausanne, bereit, mehr Menschen Schutz zu bieten.
“Die Stadt Lausanne begrüsst die Entscheidung des Bundes, die Rückführungen auszusetzen, fordert aber auch, dass die Entscheidungen über die Ablehnung von Asylanträgen überprüft werden, und appelliert an die Bundesbehörden, ein vereinfachtes Verfahren für die Erteilung von humanitären Visa einzuführen. Schliesslich fordert sie, dass die Aufnahme afghanischer Flüchtlinge nicht auf das Resettlement-Kontingent 2021 angerechnet wird, sondern dass sie diesem hinzugefügt werden.” So die Stadt Lausanne in einer Pressemitteilung.
Petition: «Aufruf an die Gemeinde Lausanne: Geflüchtete von den griechischen Inseln aufnehmen»
Am 09. September 2020 bricht im völlig überfüllten Lager Moria auf Lesbos ein Brand aus, der knapp 13.000 Menschen mit einem Schlag obdachlos machte. Zahlreiche Städte äusserten sich umgehend, Menschen in dieser Notsituation aufnehmen zu wollen. Darüber hinaus wird die Stadt Lausanne weiterhin mit den wichtigsten Städten der Schweiz zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass der Bund die Forderungen der Städte nicht ignoriert. Sie schlägt dem Bundesrat vor, mehr Flüchtlinge aus humanitären Gründen zuzulassen, was gesetzlich zulässig ist, wenn der Bundesrat kein so genanntes “Direktzulassungsverfahren” einrichten will.
Die Stadt Lausanne ist Mitglied in den folgenden Städtenetzwerken, auch über die Landesgrenzen hinaus.
European Coalition of Cities against Racism
Die Europäische Städtekoalition gegen Rassismus (European Coalition of Cities Against Racism ECCAR) ist Teil einer 2004 gestarteten weltweiten Initiative der UNESCO. Ihr Ziel ist ein internationales Netzwerk aus Städten zu schaffen, die sich gegen Rassismus, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit einsetzen. Die rund 150 Mitgliederstädte verpflichten sich zur Umsetzung eines 10-Punkte-Aktionsplans, wobei sie selber entscheiden, welche konkreten Massnahmen sie ergreifen. Die Stadt Lausanne ist dem Netzwerk 2021 beigetreten und in diesem Rahmen vier Schwerpunkte für die Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung im Allgemeinen festgelegt: Sensibilisierung, Unterstützung von Diskriminierungsopfern, Beobachtung und Bewertung von Diskriminierung sowie Förderung fairer Praktiken. Die Stadtverwaltung hat ihren Willen bekräftigt, diesen Plan aktiv fortzusetzen, indem sie diese Schwerpunkte in ihr Legislaturprogramm 2021-2025 aufgenommen hat.
Observatoire international des Maires sur le Vivre Ensemble
Die Beobachtungsstelle ist ein internationales Netzwerk von Städten und eine einzigartige Plattform für den Austausch von Erfahrungen, innovativen Initiativen und Wissen im Bereich Zusammenhalt und Inklusion in Städten.
Stand September 2022
Foto: Stadt Lausanne