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JETZT PETITION UNTERSCHREIBEN: Seebrücke unterstützt die Forderungen von #WirbleibeninBiel

24. June 2022
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Die Unterzeichnenden fordern, dass der Bieler Gemeinderat und der Kanton Bern eine kollektive Privatunterkunft, beispielsweise im “Oberen Ried” ermöglicht und unterstützt. Es wird Raum gefordert für abgewiesene Geflüchtete, damit sie ein menschenwürdiges und selbstbestimmtes Leben führen können.

Petition jetzt unterschreiben!

Selbstorganisation in der Bewohner*innen aus dem Camp Biel/Bözingen

Der Kanton Bern isoliert am Rande der Stadt Biel abgewiesene Personen. Mehrfach demonstrierten und kritisierten die Bewohner*innen die schlechten Lebensbedingungen und die freiheitsbeschränkenden Anwesenheitspflichten zusammengeschlossen als Gruppe Stop Isolation. Zwischenzeitlich teilen auch Parteien, 500 Psychologinnen und Ärzte, NGOs und sogar die Nationale Kommission zur Verhütung von Folter die Kritik an den Nothilfecamps des Kantons Bern. Diese seien menschenunwürdig und offene Gefängnisse. Die Stadt Biel reagierte solidarisch auf die Kritik und weigerte sich den Mietvertrag mit dem Kanton zu verlängern. Dies führt bekanntlich zur Schliessung des Camps.

Doch die positiv klingende Entwicklung wird vom Gemeinderat ins Negative gedreht. Statt Menschen die Möglichkeit zu lassen die über längere Zeit unter prekären Umständen aufgebauten menschlichen Beziehungsnetze und Kontaktmöglichkeiten beizubehalten, werden Familien und Einzelpersonen weiter isoliert und in noch abgelegenere Camps transferiert. So sollen also die notdürftig aufgebauten und durch die Unterstützung eines solidarischen Netzwerkes aufrechterhaltenen Verbindungen zur Gesellschaft auch noch gekappt werden.

Das Altersheim «Oberes Ried» wäre Geflüchteten aus der Ukraine zur Verfügung gestellt worden, doch der Gemeinderat weigert sich auch anderen Geflüchteten diese Möglichkeit zur Verfügung zu stellen. Das ist rassistisch und unsolidarisch!

Allen Menschen steht das Recht zu ein selbstbestimmtes Leben mit Perspektive führen zu können, ohne von einer bürokratischen Organisation, bestimmt durch Hausordnungen und Regeln, unterdrückt zu werden.

Die Politik der Lager macht krank! Es braucht eine strukturelle Veränderung und Freiheit für alle!

Weiteres Material

Video “Wir bleiben in Biel”
Broschüre «Wir bleiben in Biel»
Schützende Anonymität in der Stadt, WOZ-Artikel vom 23. Juni
Infos und Updates

Demo Gemeinsam gegen Rassismus

5. September 2020
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Das Bündnis Welcome United ruft zum 5-jährigen Jubiläum des “March of Hope”, des langen Sommers der Migration 2015, zu europaweiten Aktionstagen auf. Auch in der Schweiz unterstützen zahlreiche Organisationen den Aufruf. Wir gehen heute in Zürich gemeinsam auf die Strasse, um zu zeigen: Wir lassen die Menschenrechte nicht im Mittelmeer versinken. Wir lassen niemanden in den unmenschlichen Lagern in Europa und an dessen Grenzen zurück. Wir akzeptieren keine Ausschaffungen und keine Ausgrenzungen von Menschen, die in der Schweiz ankommen. Wir stellen uns gegen Alltagsrassismus in der Schweiz und rassistische Polizeigewalt.

“United against Racism – Für eine Gesellschaft der Vielen! Am 5. September gehen wir alle zusammen auf die Straßen und zeigen laut und deutlich in was für einer Gesellschaft wir leben wollen: in einer Gesellschaft ohne Rassismus! Genau fünf Jahre nach dem „March of Hope“. Denn der September 2015 war ein Lichtblick. Ein historischer Durchbruch gegen das Grenzregime, nicht nur auf der Balkanroute. Eine Dynamik des Kommens und Willkommens, die wir nicht vergessen werden. Und für die wir weiter streiten: trotz und gegen das anhaltende Rollback der rassistischen Gesetze und Hetze.

Jeden Tag erleben wir es aufs Neue: Rassismus verletzt, Rassismus tötet. Ob mit der Abschottungspolitik an den europäischen Außengrenzen, beim Sterbenlassen im Mittelmeer, beim racial profiling in den Innenstädten, mit der Zwangsunterbringung von Geflüchteten in Lagern, mit Abschiebungen und Abschiebehaft, der Wohnungssuche und der Ungleichbehandlung auf dem Arbeitsmarkt, in Schulen und Universitäten, der Behördenwillkür, am Stammtisch und im Internet. Genau diese Politik legt die Grundsteine für rassistischen Mord und Terror. Rassismus strukturiert und durchzieht unsere Gesellschaft und muss von uns allen gleichermaßen bekämpft und verlernt werden.

Doch überall wehren sich Menschen und kämpfen für eine offene und solidarische Gesellschaft und gegen Rassismus. Jeden Tag, im Kleinen und im Großen, praktisch und politisch. Wir streiten für ein Recht auf Bewegungsfreiheit, für gleiche Rechte für Alle. Wir setzen uns dafür ein, das Menschen aus Seenot gerettet werden und kämpfen mit Black Lives Matter gegen rassistische Kontrollen und Polizeigewalt. Mit der Forderung nach Wohnraum und solidarischen Städten und Sicheren Häfen für Alle. Mit dem Widerstand gegen Abschiebungen, mit Kirchen- und BürgerInnenasyl. Mit Protesten gegen alle Formen rassistischer Diskriminierung und Ausbeutung. Und als MigrAntifa gegen die rechte Gewalt. Wir sind viele und wir sind laut, wir kämpfen in Städten, in Dörfern, auf der Straße und im Privaten und wir geben nicht auf!

Migrantische Kämpfe prägen unsere Gesellschaft seit Jahrzehnten und haben sich in die Geschichte und in die Realität unserer Städte eingeschrieben. Hier und jetzt sind wir bereits auf dem Weg in die Gesellschaft der Vielen und wir sind nicht zu stoppen!

Unser antirassistischer Widerstand ist gleichzeitig konkrete Praxis und lebendige Vision. Wir kämpfen für solidarische Städte in einem offenen Europa. Gegen Ausbeutung und Ausgrenzung. Für das Recht zu bleiben, zu kommen und zu gehen. Für gleiche Rechte. Für Alle.”

(Aufruf von Welcome United im August 2020, https://www.welcome-united.org/en/deutsch-3/)

Die bewilligte Demonstration besammelt sich heute um 17.00 Uhr auf dem Helvetiaplatz Zürich.