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Thuner Gemeinderat überlässt es dem Bund, zu handeln

23. October 2020
News

In eimem dringlichen Appell an den Thuner Gemeinderat forderten politische Parteien, diverse Organisationen und Einzelpersonen aus der Zivilgesellschaft: Direktaufnahme von Geflüchteten jetzt!

“In der Nacht vom 8. auf den 9. September 2020 brannte ein Grossteil des notorisch überfüllten Flüchtlingslagers Moria auf der Insel Lesbos nieder. In der Nacht darauf wurde von einem zweiten Feuer fast alles zerstört, was vom ersten Brand verschont geblieben war.

Zuletzt hielten sich in Moria und unmittelbarer Umgebung etwa 12’500 geflüchtete Personen auf – bei einer Kapazität von 2800 Plätzen. Tausende mussten die Nacht unter freiem Himmel auf den Strassen rund um das Camp verbringen. Rund 400 Minderjährige, die ohne Eltern unterwegs sind, wurden in die Hafenstadt Thessaloniki geflogen. Wie deren Zukunft aussieht, ist ungewiss. Erwachsene Geflüchtete müssen auf der Insel bleiben.

Das menschliche Elend ist kaum in Worte zu fassen, hinzu kommt die Angst vor einem unkontrollierten Ausbruch der Corona-Epidemie. Europas Solidarität ist dringend gefragt. Acht Schweizer Städte haben ihre Bereitschaft kundgetan, Geflüchtete direkt aufzunehmen. Die Stadt Zürich fordert vom Bundesrat, eine nationale Konferenz einzuberufen, denn es liege beim Bund, das Angebot der Städte zur Direktaufnahme endlich zu nutzen.

Die Unterstützer*innen dieses Appells fordern den Thuner Gemeinderat auf, sich diesen Städten anzuschliessen. Denn die Schweiz – und auch Thun – kann und soll mehr tun. Für ein Europa der Solidarität, Würde und Menschlichkeit.”

Die Antwort des Gemeinderats ist ernüchternd und für die Initiant*innen unbefriedigend: Eine Lösung liege in der Verantwortung des Bundes. Man sei zwar bereit, sich an der Beseitigung der humanitären Katastrophe zu beteiligen, wolle dabei jedoch keine Kompetenzen überschreiten.

Alle Details zum Vorstoss.