Wie jedes Jahr möchte das Solinetz Luzern anlässlich des Weltgeflüchtetentags auf die Lebenssituationen von Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte aufmerksam machen. In den vergangenen Jahren fanden dazu im Rahmen der Solidaritätswoche verschiedene, dezentrale Veranstaltungen statt. In diesem Jahr wollen wir unsere Kräfte bündeln und uns auf zwei Aktionstage konzentrieren.
Zum einen findet die Gedenkaktion «Beim Namen nennen» statt. Am Freitag, 20 Juni, planen wir zudem das Picknick für alle in Luzern mit anschliessender Demo unter dem Motto «Wir gehören dazu – soziale Teilhabe für ALLE».
14:00 Uhr Picknick für alle im Vögeligärtli
18:00 Uhr Besammlung Demo im Vögeligärtli
18:30 Uhr Start Demo
20:00 Uhr Konzert & Abschlusskundgebung im Vögeligärtli
Menschen mit Migrationserfahrung und Fluchtgeschichte werden massiv in ihrer
Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Es fehlt ihnen zudem an Möglichkeiten zur Mitbestimmung
und sozialer Teilhabe. Viel zu oft wird über, statt mit Geflüchteten gesprochen oder entschieden.
Das macht ein Leben in Sicherheit und mit positiven Zukunftsaussichten unmöglich. Wir fordern
gezielte Massnahmen, damit geflüchtete und migrierte Menschen die Chance bekommen, aktiv
und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und zur Gemeinschaft beizutragen.
Soziale Teilhabe statt Abschottung
Während sich Menschen aus Europa frei bewegen können, wird die Bewegungsfreiheit von
flüchtenden Menschen massiv eingeschränkt: mit Gewalt werden sie an der Einreise nach
Europa gehindert. Sobald sie in der Schweiz angekommen sind, liegen die Unterkünfte, in denen
Geflüchtete während des Asylverfahrens leben, oft in abgelegenen Orten. Strukturelle
Diskriminierung und Alltagsrassismus erschweren später die Wohnungs- und Arbeitssuche. Dies
verunmöglicht eine Teilnahme am gesellschaGlichen Leben.
Wir fordern:
Soziale Teilhabe statt Prekarisierung
Wird ein Asylgesuch gutgeheissen, werden vorhandene Qualifikationen oft nicht anerkannt, der
Zugang zu Bildung und Arbeit wird erschwert. Massnahmen im Integrationsprozess zielen in
erster Linie darauf ab, die Menschen schnellstmöglich in den Arbeitsmarkt zu «integrieren». Oft
sind das prekäre Jobs ohne Aufstiegs- oder Weiterbildungsmöglichkeiten. Dabei geht der
ganzheitliche Blick auf die soziale Teilhabe verloren.
Wir fordern:
Soziale Teilhabe statt Illegalisierung
In der Schweiz werden zahlreiche Personen aufgrund ihres illegalisierten Aufenthalts
diskriminiert und ausgegrenzt. Ihr Zugang zu Recht und öffentlichen Dienstleistungen ist
eingeschränkt, während ihre Grund- und Menschenrechte oft nicht respektiert werden. Die
daraus folgende Isolation erschwert eine echte gesellschaftliche Teilhabe.
Wir fordern:
Soziale Teilhabe statt Sündenbockpolitik
Der asylpolitische Diskurs hat sich auch in der Schweiz verschärft und nutzt das
«Flüchtlingsthema», um von anderen politisch dringenden Fragen abzulenken. Wir wollen
zeigen: Unsere Gesellschaft ist vielfältig, «Integration» ist machbar. Eine Gesellschaft, die Vielfalt
anerkennt und Zusammenhalt fördert, schafft die Grundlage für eine umfassende soziale
Teilhabe aller Menschen.
Wir fordern: