Im Dezember haben sich zahlreiche Aktivist*innen an Bundesrätin Karin Keller-Sutter gewendet und die Evakuierung der griechischen Lager gefordert. Die Antwort kam als Standardbrief.
Der Brief von Bundesrätin Karin Keller-Sutter dokumentiert, was die Schweiz bis jetzt gemacht hat. Sie unterstützt Strukturen in Griechenland, die kein menschenwürdiges Leben ermöglichen. Auch einigen wenigen Kindern und Jugendlichen hat sie die Einreise in die Schweiz ermöglicht, die meisten davon hätten aber aufgrund des geltenden Rechts auf Familiennachzug sowieso kommen können. Dass sich nun aber die Schweiz mit diesen Menschen zu profilieren versucht, ist zynisch, denn gleichzeitig leben noch immer tausende von Menschen ohne Schutz in unmenschlich prekären Verhältnissen.
Wir fordern von der reichen und privilegierten Schweiz ein Handeln, das den Menschen auf Lesbos und an anderen Orten eine neue echte Perspektive eröffnet. Es ist an der Zeit, die schweizerische Tradition der humanitären Hilfeleistung nicht mehr nur zu glorifizieren, sondern sie in konkrete Taten umzusetzen.
Antwortschreiben von Karin Keller-Sutter vom 22.01.2021