Das Hello Welcome lanciert nach dem Brand in Moria eine Solidaritätswoche in Luzern. Und noch einiges mehr:
“Für knapp 2700 Menschen ist das Geflüchtetenlager Moria auf der griechischen Insel Lesbos konzipiert, 13’000 haben bis Dienstag dort gelebt. Seit der erste Coronafall diagnostiziert worden ist, haben sie alle Angst vor einer Ansteckung – zumal bei den herrschenden prekären Verhältnissen weder Abstands- noch Hygieneregeln eingehalten werden konnten. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ist das Lager abgebrannt. Und jetzt?
HelloWelcome fordert die Luzerner Regierung auf, sich beim Bundesrat, bei Karin Keller-Sutter und beim Staatssekretariat für Migration SEM dafür einzusetzen, möglichst schnell möglichst viele Geflüchtete aus Moria in der Schweiz aufzunehmen. Die Städte stehen bereit, die Demos vom Donnerstag, 10. September, haben gezeigt, dass viele Menschen dieses Anliegen unterstützen. Es gibt konkrete Angebote – und wir hoffen, dass es nicht bei symbolischen Aktionen bleibt, sondern umfassende Hilfe geleistet wird. Das Leben auf Moria ist menschenunwürdig.
HelloWelcome steht in Kontakt mit Dorothee Wilhelm in Moria
Vergangenen Montag ist Dorothee Wilhelm, Mitglied des Beirates von HelloWelcome, im Auftrag von ONE HAPPY FAMILY nach Moria gereist, um die dort tätigen Freiwilligen in der sehr schwierigen Situation zu coachen. Sie sagt (heute, 11.9., 11 Uhr), aktuell herrsche auf Lesbos riesige Konfusion. «Es ist nichts übrig, auch keine Strategie, es zeichnet sich noch nichts ab, ausser dass die unbegleiteten Minderjährigen auf das Festland gebracht worden sind.» Und: «Zuerst muss jetzt in die absolute Nothilfe investiert werden.»HelloWelcome lanciert eine «Solidaritätswoche»: «Etliche der Besucherinnen und Besucher von HelloWelcome kennen das Camp Moria aus eigener Erfahrung. Sie wollen unbedingt einen Beitrag leisten, die Geflüchteten in Moria unterstützen, etwas tun gegen die Ohnmacht», sagt Barbara Müller, Co-Geschäftsleiterin bei HelloWelcome. Deshalb lanciert HelloWelcome eine Solidaritätswoche für die Unterstützung der Geflüchteten von Moria. Die Einnahmen gehen in Absprache mit Dorothee Wilhelm an die Geflüchteten von Moria.
Am Montag, 14. September, werden im Rahmen der Kleintheater-Aufführung «HeimatKlang» (20 Uhr) zwei Franken pro Eintritt für Moria gespendet.
Medienmitteilung des Hello Welcome vom 11. September 2020,
Am Dienstag, 15. September, findet um 19.30 im Lokal am Kauffmannweg 9 ein Solidaritätsessen statt: Iyad Al Issa, der seit 1. September als Praktikant bei HelloWelcome arbeitet, kocht gemeinsam mit anderen Geflüchteten. Das Material ist gesponsert, die Einnahmen gehen ebenfalls an die Hilfe in Moria. Solidaritätsbeitrag mindestens 50 Franken pro Person, die Anzahl Plätze ist beschränkt, das Covid-19-Schutzkonzept wird eingehalten.
Während der gesamten Woche sind die Menschen im Raum Luzern und Zentralschweiz aufgerufen, sich finanziell an der Solidaritätsaktion für Moria zu beteiligen: Alle Spenden, die mit dem Vermerk Moria auf das Konto von HelloWelcome eingezahlt werden (HelloWelcome, Kauffmannweg 9, 6003 Luzern, IBAN CH56 0077 8201 2381 0200 1), werden zu hundert Prozent in Moria investiert.”
https://hellowelcome.ch/fluechten-ankommen-heimat/
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